Das traditionelle deutsche Gutshaus der Mitte des 20. Jahrhunderts, das nach dem Plan des Hauses von deutschem Sonderaussiedler aus dem Dorf Gerasimovka* Ulanskij* Bezirks wiederhergestellt wurde.

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel

Datierung

2010

Größe

Gesamtfläche — 156 m², Wohnfläche — 72,4 m².

Legende

Traditionelle deutsche Häuser wurden seitlich zur Straße gebaut. Grundsätzlich herrschte eine lineare Anordnung des Hauses senkrecht zur Straße. Solche Häuser behielten einen Plan, der typisch für mitteldeutsche Häuser mit einer dreigliedrigen Teilung über ein Haus mit einer Küche in der Mitte war. Im Allgemeinen beim Bau des Hauses versuchten sie, das Haus durch die Sonne zu orientieren, damit es heller war.  Die Anzahl der Fenster haben die Deutschen versucht, minimum zu machen und sie von der Windseite zu positionieren. In diesem Haus gibt es sechs Fenster mit sechs Stacheln, die auf der Außenseite mit Stapeln und einfachem geometrischen Ornament ausgestattet sind.  Auf der Außenseite ist das Haus nach der Art des Fachwerks gestaltet. Das Fachwerk (deutsch: Fachwerk-Bauernhof) ist eine Art von Baukonstruktion, bei der ein räumlicher Abschnitt aus diagonalen (in verschiedenen Winkeln) Balken aus Nadelholz als tragende Basis dient. Diese Balken sind von der Außenseite des Hauses sichtbar und verleihen dem Gebäude ein charakteristisches Aussehen. So bauten die Deutschen in  Deutschland. Der Plan dieses Hauses stammt aus dem Dorf Gerasimovka* Ulanskij* Bezirk der Region Ost-Kasachstan. Das Haus wurde in den 1950er Jahren von deutschen Sonderaussiedlern gebaut. Der Bebauungsplan des Anwesens blieb traditionell, alle Räume befinden sich unter einem Dach, es gibt überdachte Übergänge von Wohneinheiten zu Wirtschaftsgebäuden, damit man in der kalten Jahreszeit nicht nach draußen muss.

Das Anwesen besteht aus einem Wohnhaus, einem überdachten Hof mit Keller, Brunnen und zwei Nebengebäuden.  Das Dach des Hauses ist zweispurig verschlüsselt. Die Ein- und Ausfahrt zum überdachten Hof erfolgt über das Tor. Das Anwesen ist mit einem 1,5 Meter hohen Stapel eingezäunt. Das Wohnhaus besteht aus drei Zimmern, einem Vorderzimmer, Schlafzimmern, Küche und Veranda. Die Wände der Zimmer und die Decke sind mit Kalk bestückt. Die Fenster drinnen sind mit blauer Farbe gestrichen. Das Haus stellt vorhandene Gegenstände der deutschen Familien vor. Beim Eintritt in die Küche steht direkt vor dem Fenster ein Esstisch mit weißer Tischdecke. Geschirr aus Glas, Samowar und Tablett sind auf dem Tisch. Auf dem Ofen ist eine Kaffeekanne. Der Hochofen und die Heizung des Schlafzimmers befinden sich in der Küche. Die meisten Umsiedler kauften Möbel vor Ort. Meistens wurde es auf Bestellung von Meistern hergestellt, die in jedem Dorf waren. Hier steht ein Holzbüfett, das 1955 von Meister Ivan Ivanovitch Majer* (geb. 1923) aus der Region Donetsk* hergestellt wurde, der in den Region Ost-Kasachstan ins Dorf Belousovka* von Glubokovskij* Bezirk deportiert wurde. Das Büfett ist braun gefärbt und besteht aus einem Dreikammernebel und einem ausziehbaren Oberschrank. Der oberste Schrank ist mit neunkantigen Glasrahmen und Türen ausgestattet. Das Büfett hat eine Vielzahl von Porzellan und Glas Geschirr, emalierte Schalen. Neben dem Büfett steht auch ein handgefertigter Kindersitz, in der linken Ecke steht das traditionelle deutsche Spinnrad. Im vorderen Raum gibt es vier Fenster. Gegenüber dem Eingang an der Wand hängen die Wanduhren der Orlovskij*-Uhrenfabrik Mitte des 20. Jahrhunderts. Einige Familien brachten auch Möbel mit. Links von der Eingangstür ist eine Harmonika ausgestellt, die Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland hergestellt wurde. Der Vorderraum verfügt über eine fabrikneue Möbelgarnitur, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland hergestellt wurde. Der oberste Schrank ist mit den Glastüren. Im Inneren ist ein Tee- und Kaffeeservice für sechs Personen ausgestellt.  

Hier stehen zwei Sessel, die aus Reben gewebt wurden, und Stühle der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. In allen Fenstern sind Vorhänge aus weißer Seide. Die Wände des Vorderzimmers sind mit Geschenkpaneelen geschmückt, die bunt gestaltet sind, um religiöse Inhalte darzustellen. Die Sprüche sind auf weißem Papier auf Deutsch geschrieben, die Schrift ist gotisch, künstlerisch. Die Texte sind in einen weißen Passepartout aus dichtem Zeichenpapier eingefügt. In dem Haus an der Wand hängt ein kirchliches Konfirmationsdokument. Das Dokument ist auf einem Druckerblatt mit farbigem Bildmaterial und Rahmen ausgestellt. Auf einem kleinen Schrank liegt ein Buch in deutscher Sprache, das religiöse Inhalt hat und steht eine Holzkreuzigung. In der Mitte des Zimmers steht ein runder Tisch mit einer Tischdecke. Im Schlafzimmer links neben der Haustür steht ein Kleiderschrank, etwas höher – zwei Betten. Auf der rechten Seite ist traditionell ein deutsches Holzbett, auf der gegenüberliegenden Seite steht ein Werkbett mit Metallgitter. In der Nähe des Ofens ist ein Kinderbett mit blauer Farbe. Unter dem Komplex deutscher Gegenstände ist eine Sammlung von weichen Fonds von großem Interesse. Die Zimmer in deutschen Häusern sind weiß und hell, d.h. Vorhänge, Servietten, Handtücher, Bettwäsche sind weiß. Sie bestehen aus weißem Baumwoll- oder Leingewebe. Das Hauptelement der Dekoration ist eine Stickerei, die mit Streichfäden oder Fadenkreuz gestaltet ist. Fast alle Stickereien von Handarbeiten stammen aus den 50-60  Jahren des 20. Jahrhunderts.

Die Muster auf ihnen sind meist pflanzlichen oder floralen Charakter, manchmal Vögel. Im Schlafzimmer hängen an zwei Stellen Handtücher mit der Aufschrift „Guten Morgen“ mit einem Bild von Ästen und Vögeln. Ein Handtuch hängt über dem Kaffee, das andere über dem Frachtraum zwischen den beiden Fenstern. Auf dem Holzbett ist ein rechteckiges Taschentuch mit Umhüllung, Blumenstickerei und der Aufschrift “Ruhe in Sanft” angebracht. Die Sachen wurden in Chiffonnieren, Truhen und Koffern aufbewahrt.

Auf der Veranda befindet sich ein kleiner Lagerraum, in dem die Gastgeberin in der Regel Lebensmittel und Utensilien aufbewahrt. Die Eingangstüren auf der Veranda und von der Veranda in die Küche sind einlöslich und öffnen sich nach außen. Die Tür im Abstellraum ist einlöslich, öffnet sich nach außen, es gibt eine Umhüllung und eine Schlinge für das Schloss. Die Sommerküche besteht aus Ziegelsteinen, die Wände sind gestrichen und weiß. Das Dach ist verschlüsselt. In der Sommerküche gibt es auch einen Koch- und Beheizungsofen. Es gibt auch ein Fabrikationsbett mit Metallgitter für die Erholung in der Tageszeit und einen kleinen Nachttisch, einen Schrank für Geschirr und einen Esstisch mit einer Bank. Auf dem Tisch ist eine weiße Tischdecke mit Stickereien.

Das Fenster ist kleiner als im Haus. Auf dem Fenster hängt Vorhang mit Richelieu. Im zweiten Abstellraum gibt es auch ein Fenster. Hier stehen ein Tisch und Utensilien für den Haushalt.

Aufenthaltsort

Öffentliches Versorgungsunternehmen “Ost-Kasachstan Regionales Architektur-Ethnographisches und Naturlandschaftsmuseum-Naturschutzgebiet”.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein